Europe Cup Youth 2013 in Keszthely/Ungarn
Europe Cup
Youth 2013 – Team Austria Youth
Am Mittwoch dem 3.7. ging es los, für das Team
Austria Youth. Während die steirische Hälfte des Teams (Selina Rechberger,
Manuel Rechberger und Fredi Gsellmann) sich noch in ihrem schönen Bundesland
auf den bevorstehenden Wettbewerb vorbereitete traf sich der Rest des Teams mit
seinem Manager zu einem Abschlusstraining in Wien. Samantha Lee Ostry und
Rusty-Jake Rodriguez aus Wien, sowie der eben angereiste Franko Antonio
Giuliani aus Tirol trafen dabei auf ihre Trainingspartner Rowby-John und
Roxy-James Rodriguez (Immerhin die beiden topplatzierten Spieler der
österreichischen Rangliste). Unter Anleitung des Teammanagers wurde dann eifrig
trainiert und die Leistungen der Jugendnationalteamspieler ließen schon auf
eine gute Form für den Europe Cup schließen.
Am Donnerstag gab es dann eine gesplittete
Anreise, da das Team in diesem Jahr erstmals mit mehreren PKWs anreiste. Dies
ergab sich aus der Anzahl der Supporter die das Team begleiteten, sowie aus der
Nähe des Spielorts, liegt Keszthely doch nur knappe 3 Fahrstunden von Wien
entfernt.
Im Hotel Via in Keszthely angekommen traf sich
das Team erstmals in der kompletten Zusammensetzung. Es wurden die Zimmer
bezogen und ein Mittagessen eingenommen. Nach einer Mannschaftsbesprechung der
beiden Teammanager mit ihren Spielerinnen und Spielern gab es zunächst etwas
Freizeit für die Teammitglieder um die Gegend zu erkunden und erste
Bekanntschaften mit den Teilnehmern anderer Nationen zu schließen.
Am Abend kam es zur feierlichen
Eröffnungszeremonie. Der Ungarische Dartsverband sparte dabei nicht an Aufwand.
Die Teams marschierten zunächst im jeweiligen Teamdress mit einem Fahnenträger voraus
die Strandpromenade den wunderschönen Plattensee entlang, dabei gab es schon
viel Applaus der Öffentlichkeit für die jungen Sportlerinnen und Sportler. Am
Ende des Weges traf man auf die brasilianischen Sambatrommler von “Boombatucad Drummer“, welche mit uns trommelnd zum Hauptplatz
marschierten und uns eine tolle Show boten. Anschließend wurde das Event von
diversen Persönlichkeiten feierlich eröffnet und die Teams einzeln auf der
Bühne am Hauptplatz dem Publikum präsentiert.
Nach der Rückkehr zum
Hotel gab es noch das Dinner. Da wir dabei im Freien, direkt am See saßen gab
es auch noch einen heftigen Gelsenangriff abzuwehren. So klang der Anreisetag
aus und wir sammelten mit gesundem Schlaf neue Kräfte für den nächsten Tag.
Endlich war es also so
weit. Nach einem reichhaltigen Frühstück wurden wir mit einem Bus zum Spielort,
einer Turnhalle gebracht. Dort angekommen stürzten sich die Spielerinnen und
Spieler sofort auf die Boards um sich einzuspielen.
Um 9 Uhr startete dann
der erste Bewerb des Europe Cup Youth 2013. Im Teambewerb wussten wir, dass es
die Auslosung nicht gut mit uns meinte und das erste Spiel bereits
Entscheidungscharakter hatte. Unser jüngster Teilnehmer, der 12-jährige
Rusty-Jake Rodriguez startete auch toll und konnte gegen Wales gleich auf 1:0
für unser Team stellen. Danach hatten wir gute Chancen auf weitere Leggewinne,
doch die Doppeldarts wollten einfach das Ziel nicht finden. So gerieten wir
schnell mit 2:7 in Rückstand. Jetzt erwachte der Kampfgeist des Teams und wir
konnten auf 5:7 aufholen. Im nächsten Leg holte der stärkste Walliser, Rhys
Griffin den achten Punkt für sein Team. Im 14. Leg hatten wir zwar die Chance
zu verkürzen, doch die nervliche Belastung war für Franko dann doch zu viel.
Das Spiel ging mit 5:9 verloren.
Der Topfavorit, die
Niederlande besiegte anschließend Wales mit 9:3. Trotz der schlechten
Ausgangsposition ging unser Team Topmotiviert in das Spiel gegen den Dominator
des Jugenddarts der letzten Jahre. Und es gelang uns tatsächlich den Favoriten
zu überraschen, schnell führten wir mit 3:1. Ab diesem Zeitpunkt zeigten die
Niederländer aber ihre Klasse und uns unsere Grenzen auf. Unserem Team gelang
kein weiterer Leggewinn mehr und ebenso wie Wales unterlagen wir mit 3:9.
Damit war der
Vormittag für unser Burschenteam erledigt.
Zeitgleich spielte
unser Mädchenteam den Doppelbewerb. Erstmals in der Geschichte dieses Bewerbes
nahm ein Mädchenteam aus Österreich teil. Aus diesem Gesichtspunkt gesehen war
unser Team natürlich klarer Außenseiter und auch unsere Erwartungen
beschränkten sich trotz des offensichtlichen Talents und Potenzials unserer
Spielerinnen auf ein Minimum – eventuell ein Sieg in einem der Bewerbe, oder
wenigstens schöne Leggewinne.
Das erste Spiel lief
dann auch ganz und gar nicht nach unserem Geschmack. Wie die Burschen
unterlagen unsere Mädchen dem Team von Wales, in diesem Fall mit 0:3. Aber noch
standen 5 Spiele aus und es sollte unseren Spielerinnen gelingen uns in Staunen
zu versetzen. Sowohl gegen Belgien als auch gegen Gruppenmitfavorit Deutschland
ging man mit 2:1 in Führung und unterlag sehr unglücklich mit 2:3. Natürlich
war die Enttäuschung bei den beiden Mädchen nicht zu übersehen, aber die
Leistung verdiente Anerkennung. Und unser neuer Mädchenteammanager Marco Haban
fand in dieser schwierigen Situation auch die richtigen Worte. Er baute die
beiden hervorragend wieder auf und führte sie zur Sensation gegen Favorit
Russland. Das Doppel, bestehend aus der Nummer 4 und Nummer 5 der
Mädchenweltrangliste Loginova/Klochek unterlag unserem Team mit 2:3. Angesichts
der knappen Niederlagen zuvor war das eine wirklich starke Leistung, auf die
die beiden sehr stolz sein können. Es war ein Sieg des Charakters und der
Willensstärke.
Im Anschluss daran
hatten unsere Mädchen gegen Dänemark zwar brav gekämpft, das nordische Doppel
ließ uns jedoch keine Chance und wir verloren mit 1:3. Das abschließende Spiel
konnten Sammy/Selina dann jedoch gegen Irland mit 3:1 für sich entscheiden.
Somit belegte man Rang 5 in der Tabelle und scheiterte nur denkbar knapp am
Aufstieg, für den der 4. Platz nötig gewesen wäre.
Nach dem Mittagessen
starteten die Einzelbewerbe. Und jene sollten uns noch zum jubeln bringen.
Doch der Reihe nach.
Zunächst besiegte Franko Giuliani den Schweden Freddie Bloomstrand klar mit
3:0. Auch unser Jugendmeister Fredi Gsellmann blieb gegen den Dänen Daniel
Thybol souverän mit 3:0 erfolgreich.
Unser 12-jähriges Supertalent Rusty-Jake Rodriguez konnte zwar seine
Fähigkeiten aufzeigen, unterlag aber dem starken Belgier Bryan Coenderaerts in
einem sehr engen und hochklassigem Spiel mit 1:3. Bryan erzielte in diesem
Spiel 3x 180, trotzdem hatte Rusty sowohl im ersten als auch im vierten Leg,
welche er verlor, Chancen auf die Doppel. Mit der gesammelten Erfahrung wird er
in Zukunft wohl auch gegen solche Gegner reüssieren können.
Dank eines Freiloses
war auch Manuel Rechberger in Runde 2, somit waren noch 3 von 4 Spielern des
österreichischen Teams im Bewerb.
In der nächsten Runde
traf Fredi Gsellmann auf den Belgier Viani van den Bergh. Fredi spielte sehr
stark, ließ dem Belgier kaum eine Chance und entschied das Spiel mit 3:1 für
sich. Auch Franko Giuliani hatte kaum Probleme mit dem Dänen Daniel Jensen und
entschied das Spiel ebenso mit 3:1 für sich. Man sah den beiden Burschen
richtig an, dass sie nun vollends im Turnier angekommen waren.
Manuel Rechberger
erwischte mit dem Waliser Morgan Dobbs ein schweres Los. Trotz hartem Kampf und
auch einer erzielten 180 musste sich Manuel letztendlich mit 1:3 geschlagen
geben. Aber auch hier muss man trotz der Niederlage festhalten, dass Manuel
wieder eine Probe seines Talents abgegeben hat und er sicher bald wieder schöne
Erfolge feiern kann, wenn er sein Spiel so weiterentwickelt wie bisher.
In Runde 3 traf dann
Franko Giuliani auf den Belgier Brian Raman, dem zuvor 2 Sensationen gelungen
waren. Zuerst besiegte dieser den Niederländer Berry van Peer und gleich danach
den Engländer Mason Riou, beide Spiele gewann Brian ohne Legverlust. Ohne
Legverlust blieb auch Franko gegen den Belgier. Der Tiroler war nun in einem
Spielrausch und fegte wie ein Wirbelwind mit 3:0 ins ¼-Finale.
Etwas schwerer hatte
es da Fredi Gsellmann. Der Steirer traf auf den Turniermitfavoriten Bradley
Halls aus England. In seiner unnachahmlichen ruhigen Art konnte Fredi seinem
Kontrahenten aus England den Nerv ziehen. Es entwickelte sich ein tolles Spiel
auf höchstem Niveau. Bald stand es 2:2. Die anwesenden Zuschauer hielten den
Atem an, während des Entscheidungslegs war die Spannung zum Greifen. Dann
Matchdart für Fredi, Konzentration, Treffer. Nun brachen alle Mitglieder der
österreichischen Delegation in Jubel aus. Allein, Fredi selbst blieb cool, wie
das ganze Spiel über. Nahezu emotionslos reichte er seinem Gegner anerkennend
die Hand und konzentrierte sich bereits wieder auf die nächste Aufgabe.
Im ¼-Finale wartete
mit Quin Wester aus den Niederlanden der Topfavorit unter den verbliebenen 8
Spielern auf Fredi Gsellmann. Der Modus war nun best of 3 Sets,
best of 3 Legs. Unbeeindruckt von der Erscheinung des über
2m großen 17-jährigen Holländers und dessen hoher Trefferquote spielte der
15-jährige Steirer weiter sein Potenzial aus. Schnell führte Fredi mit 1:0 und
auch im zweiten Leg bekam er die Chance auf die Doppel zu werfen. Doch der
entscheidende Dart wollte nicht ins richtige Feld und sofort konterte der
Holländer. Jetzt war Quin im Spiel, er konnte den ersten Satz drehen und mit
2:1 für sich entscheiden. Im ersten Leg des zweiten Satzes dominierte wieder
Fredi, doch nach 2 vergebenen Doppeldarts konnte Wester 118 Punkte mit Single
20 Triple 16 und Double Bull ausmachen. Ein echter Stich ins Herz. Doch Fredi
konterte nochmals und stellte auf 1:1 im zweiten Satz. Im entscheidenden Leg
des zweiten Satzes spielten beide Burschen sehr stark, wieder warf Fredi den
ersten Doppeldart, wieder verfehlte dieser knapp das Ziel. QuinWester nutzte
diese Chance eiskalt und zog mit 2:1 und 2:1 ins Halbfinale ein.
Fredi spielte ein
großartiges Turnier. Die Niederlage am Ende tut der Freude darüber keinen
Abbruch. Es war ein Spiel auf des Messers Schneide, welches ebenso gut umgekehrt
enden hätte können.
Der zweite
Österreicher im ¼-Finale, Franko Giuliani, traf auf den Deutschen Hendrik Dane.
Auch hier entwickelte sich ein hochklassiges und an Spannung nicht zu
überbietendes Spiel. Der Deutsche startete hervorragend ins Spiel und konnte
trotz heftiger Gegenwehr den ersten Satz mit 2:1 für sich entscheiden. Im
zweiten Satz zeigte Franko aber seine Klasse und schlug zurück, mit 2:0 sorgte
er für den Satzausgleich. Am Beginn des Entscheidungssatzes konnte Hendrik sein
Leg zum 1:0 heim spielen, Franko konterte wieder und es stand 1:1. Nun musste
die Entscheidung fallen. Franko konnte den Bullwurf für sich entscheiden und
begann das letzte Leg. Den ersten Dart
auf ein Doppel warf dann auch Franko, doch er verfehlte das Double Bull knapp.
Nun war Hendrik bei 127 Restpunkten an der Reihe, er traf die Triple 20 und die
Single 17, doch auch er verfehlte das Innenbull knapp. Nun waren beide auf 25
Rest und die Nerven lagen blank. Beide Spieler taten sich schwer den Wurf
anzusetzen, die Teammanager liefen im Hintergrund im Kreis und die Supporter
beider Teams feuerten lautstark den Spieler an der gerade an der Reihe war.
Jeweils 4x kamen beide Spieler noch mit 3 Darts an die Reihe ohne das Spiel
beenden zu können. Franko war mittlerweile auf 4 Restpunkten angekommen. Er
setzte den ersten Dart unter das Doppelfeld und den zweiten hinein ins Glück.
Nun gab es kein Halten mehr. Nach dem
Handshake kam es zu großen Jubelszenen, jeder wollte dem Sieger aus Österreich
gratulieren. Ein Österreicher am Podest beim Europe Cup Youth, das gab es noch
nie.
Zeitgleich fand auch
der Einzelbewerb der Mädchen statt. Diese spielten zunächst eine Round Robin um
den Einzug ins 1/8-Finale.
Selina Rechberger musste
zunächst gegen die heimische Ramona Reti ans Board. Vor zahlreichen Zuschauern
entwickelte sich ein Spiel auf des Messers Schneide. Die erst 14-jährige
Steirerin kämpfte tapfer gegen das ungarische Talent und konnte auf 2:1
stellen. Doch mit den heimischen Zuschauern im Rücken gelang der ebenfalls
14-jährigen Budapesterin der Ausgleich und auch der entscheidende Dart zum 2:3.
Nahezu ohne Pause musste Selina nun gegen die Schottin Gayle Maxwell weiter
spielen. Sichtlich angeschlagen vom harten Spiel zuvor konnte sie in diesem
Spiel ihr Potential nicht abrufen und unterlag 0:3. Im dritten Spiel in ihrer
Gruppe konnte Selina wieder an ihre zuvor gezeigten Leistungen anschließen und
warf sehr gute Darts. Dilara Kayicki aus der Türkei war jedoch trotzdem eine
Nummer zu groß. Die 16-jährige aus Ankara gewann nicht nur dieses Spiel mit 3:1
sondern auch die Gruppe souverän mit 3 Siegen. Ramona Reti stieg durch den 3:2
Sieg gegen Selina als zweite in die nächste Runde auf, bei einem Sieg Selinas in
diesem knappen Duell wäre auch der Aufstieg der Steirerin möglich gewesen.
Für Selina Rechberger
war der sportliche Teil des Europe Cup Youth 2013 damit beendet. Das Fazit
ihres ersten Auftritts im internationalen Spitzenfeld ist durchwegs positiv zu
ziehen. 2 Siege und ein knapp verfehlter Aufstieg im Doppel, sowie 3 Leggewinne
und ein knapp verfehlter Sieg im Einzel sind eine gute Ausbeute für das große
Talent. Das Teammanagment ist vom Potenzial der Steirerin überzeugt und beruft
sie ins Team für das Winmau World Masters 2013 im Oktober dieses Jahres ein.
Dramatische Szenen
spielten sich in der Gruppe von Samantha Ostry ab. Im ersten Spiel traf
Samantha auf die Irin Emma Smith. Die Wienerin dominierte das Spiel ganz klar.
Der Sieg hätte eigentlich nie in Frage stehen dürfen, doch der Dartgott war
anderer Meinung. Der Doppeldart zum entscheidenden Leggewinn wollte nicht und
nicht seinen Weg ins Ziel finden. Nach unzähligen vergebenen Matchdarts von
Samantha siegte dann Emma mit 2:3. Doch wieder gelang es dem Teambetreuer Marco
Haban die Spielerin aufzubauen und diese Enttäuschung vergessen zu machen. Im
zweiten Spiel gegen die Deutsche Vanessa Timmermann spielte Samantha wie
befreit auf und konnte das Spiel mit 3:1 für sich entscheiden. Wieder eine
Überraschung eines unserer Mädchen. Nun fehlte gegen die Gruppenfavoritin,
Bauwke Verreydt nur noch ein einziges Leg um sicher aufzusteigen. Doch die
Belgierin spielte ihre Klasse bis zum Ende aus, gewann mit 0:3 und auch die
Gruppe problemlos mit 3 Siegen.
Die Enttäuschung war
groß und tröstende Worte waren notwendig um Samantha wieder aufzubauen.
Plötzlich ergab sich aber ein Szenario, mit dem keiner mehr gerechnet hatte.
Die Deutsche Vanessa Timmermann bezwang Emma Smith mit 3:1. Dank dieses
Ergebnisses waren alle 3 Spielerinnen ex aequo auf Platz 2 der Gruppe. Ein Tie
Break musste entscheiden. Dieses Tie Break sieht beim Europe Cup vor, dass alle
3 Spielerinnen zugleich Legs 501 double out spielen und jene, die als Erste 2 dieser
Legs gewinnt, aufsteigt.
Nochmal ergab sich
also die Chance, um den Aufstieg zu kämpfen. Samantha Ostry war offensichtlich
wild entschlossen und sehr motiviert. Mit starken Scores dominierte sie das
erste Leg und traf auch sofort das Doppel zum 1:0:0. Auch im zweiten Leg schien
sie ihren Gegnerinnen keine Chance zu lassen und zog auf und davon. Plötzlich
aber brach der Score in ihrem Spiel ein. Vanessa Timmermann konnte aufholen und
das zweite Leg für sich entscheiden, 1:1:0. Im dritten Leg war es nun die
Deutsche die mit starken Scores auf und davon zog.Doch am Finish angekommen war
es vorbei mit der Zielsicherheit. Nun hatte auch die Irin Emma Smith ihre
Chance auf 1:1:1 zu stellen, verfehlte aber knapp die Doppel 15. Im nächsten
Versuch versenkte Samantha Ostry den Dart in der Doppel 4 und konnte über das
2:1:0 und den Aufstieg jubeln. Dramatischer ging es nun wirklich nicht mehr. Und
vor lauter Freude stach sich Samantha einen Dart gleich selbst in die Hand. Die
zunächst vermuteten Freudentränen waren dann doch welche vor Schmerzen.
Beim ersten Antreten
eines österreichischen Mädchenteams also ein Platz im 1/8-Finale, ein toller
Erfolg.
In der Runde der
letzten 16 traf Samantha Ostry dann auf die Belgierin Sharon Bracke. Zunächst
war das Spiel völlig offen und es stand 1:1. Im dritten und vierten Leg traf
die Belgierin aber ihre Doppel sofort und zog mit 3:1 ins ¼-Finale ein.
Nun war also auch für
Samantha Ostry der sportliche Teil des Europe Cup Youth 2013 beendet.
Selbstredend fällt auch bei der 16-jährigen Wienerin das Fazit äußerst positiv
aus. Ein 9. Platz im Einzel und die guten Ergebnisse im Doppel sind wahrlich
Leistungen auf die man sehr stolz sein kann. Auch Samantha Ostry wird ins Team
für das Winmau World Masters einberufen.
Abschließend kam es
nun noch zu den Doppelbewerben der Burschen. Unsere Helden vom Einzel, Fredi
Gsellmann und Franko Giuliani trafen im ersten Spiel auf die Engländer Jordan
Rees Singh und Mason Riou. Vor dem Turnier waren wir hier sicher klarer
Außenseiter, dank der Einzelergebnisse keimte nun aber doch mehr Hoffnung auf.
Die Engländer begannen stark und stellten auf 1:0, Franko und Fredi konterten
und konnten zum 1:1 ausgleichen. Nun lief aber das Spiel der Engländer wie
geschmiert. Mit 17 Darts und 14 Darts entschieden sie das Duell 3:1 für
sich.
Für Fredi Gsellmann
war hier also der Europe Cup Youth 2013 sportlich beendet. Der österreichische
Jugendmeister und unsere Nummer 1 zeigte eine sehr starke Performance und
beeindruckende Reife in seinem Spiel. Fredi ist ganz klar auf dem Weg zu einem
Spitzenspieler mit internationalem Format. Sein ruhiges und faires Auftreten am
Board sucht seinesgleichen, auch bei den Erwachsenen und auch unter Profis. Wir
wollen ihn auf seinem Weg dahin weiter unterstützen. Selbstverständlich erhält
der 15-jährige Steirer ein Ticket für das Winmau World Masters.
Unser zweites Doppel,
Manuel Rechberger und Rusty-Jake Rodriguez hatten zunächst ein Freilos. In Rund
2 traf man auf das Russische Paar Iliya Volokhin und Tigran Mgdesyan. Das Spiel
verlief sehr ausgeglichen und unsere Burschen konnten auf 1:1 stellen. Im
vierten Leg gelang den Russen jedoch das entscheidende Break zum 3:1 Sieg.
Damit war also auch
für Rusty-Jake Rodriguez und Manuel Rechberger der sportliche Teil des Europe
Cup Youth beendet. Beide konnten leider ihr Potenzial nicht in Siege umwandeln.
Beide zeigten aber immer wieder ihr Können, gewannen Legs in allen Bewerben,
Manuel erzielte sogar 4x die 180. Beide waren mit Ehrgeiz und Freude bei der
Sache und haben ihr Bestes gegeben. Beide konnten wieder viel an Erfahrung
sammeln und werden uns auch in Zukunft im österreichischen Jugendnationalteam
noch viel Freude bereiten. Der erst 12-jährige Rusty ist ohne Zweifel eines der
größten Talente in unserem Nachwuchs und wird noch oft die Chance haben sich im
Jugendbereich auf internationalem Parkett zu beweisen. Der 16-jährige Manuel
hat die Chance nächstes Jahr zum vierten Mal einen Europe Cup Youth zu
bestreiten. Wenn er dabei ist, kann er sicher dem gesamten Team mit seiner
Erfahrung bei diesem Bewerb weiterhelfen.
Nun war der lange
Spieltag also zu Ende. Nach der Rückkehr ins Hotel gab es Abendessen.
Eigentlich sollte man erwarten, dass nun alle müde ins Bett gefallen wären.
Doch weit gefehlt. Unter den Jugendlichen gab es noch tolle Stimmung bis spät
am Abend. Sogar Spieler die noch im Bewerb waren mussten von ihren Teammanagern
bei Zeiten ins Bett geschickt werden, damit sie am nächsten Tag auch topfit für
ihre Spiele sind. Unsere Teammitglieder fielen wieder durch Kontaktfreude auf
und verbreiteten gute Stimmung im ganzen Hotel. Der völkerverbindende Effekt
dieses internationalen Bewerbes ist immer eine ganz besondere Freude.
Am Samstag standen
also die Halbfinalspiele und Finalspiele in allen Bewerben an. Und auch
Österreich war erstmals am Finaltag vertreten. Auch für die Teammanager ein völlig
neues Gefühl.
Franko Giulianis Spiel
war erst für Mittag angesetzt. So konnten wir ausschlafen, ohne Stress in die
Halle fahren und uns in Ruhe auf sein Spiel vorbereiten. Mit Rowby-John
Rodriguez kam auch ein Überraschungsgast zum Spiel. Die Nummer 1 des
Österreichischen Dartsverbandes ließ es sich nicht nehmen, den ersten österreichischen
Halbfinalisten bei einem Europe Cup Youth zu unterstützen.
Dann wurde das Spiel
endlich ausgerufen. Franko Giuliani und der Däne Casper Rasmussen trafen sich
auf Board 1. Die gesamte dänische Delegation stand hinter
Casper wie auch die österreichische hinter Franko. Wir hatten hier wohl eine
leichte Überzahl an Personen und auch die besten Plätze. Alle warteten gespannt
– welcher der beiden Burschen wird die Sensation schaffen und ins Finale
einziehen?
Rasmussen begann
stärker, er konnte gleich zu seinem Spiel finden, spielte sein eigenes Leg heim
und breakte Franko zum 2:0 im ersten Satz. Im zweiten Satz war Franko dann aber
voll da, ging 1:0 in Führung. Die Chance auf das 2:0 ließ Franko aber aus und
Casper stellte auf 1:1. Dem Dänen fehlte somit nur noch ein Leg zum Sieg. Und
der Däne wollte dieses Leg auch unbedingt gewinnen. Aber Franko hielt dem Druck
stand und beendete den zweiten Satz mit einem 116er Finish.
Wieder konnte
Rasmussen sein Leg zum Start des dritten Satzes gewinnen. Und erneut konnte
Franko kontern, mit einem 88er Finish schaffte er nach 18 Darts den Ausgleich. Nun
kam es zum Entscheidungsleg. Den Bullwurf entschied Franko für sich und er
startete das Leg mit 100 Punkten. Casper konterte und es blieb spannend bis ans
Ende. Franko stellte auf 124 Rest und Casper kam bei 76 ans Board. 20 – 16 –
Doppel 20 – aus, vorbei. Der Däne verwandelte seinen ersten Matchdart und
zerstörte mit 18 Darts die Finalträume von Franko und unseres Teams.
Nun war der Europe Cup
Youth endgültig vorbei für unser Team. Mit Franko Giuliani war der letzte
Teilnehmer unseres Teams ausgeschieden. Franko, der in dieser Saison aus
privaten Gründen nur selten zum Spielen kam, beeindruckte einmal mehr mit
seiner Zielstrebigkeit und auch mit seiner Treffsicherheit unter größter
nervlicher Belastung. Wir hoffen alle, dass er wieder mehr Zeit findet zu den
Steeldartsturnieren zu kommen. Dann wird er in naher Zukunft mit Fredi
Gsellmann um die Nummer 1 im Jugendbereich rittern. Auch Franko Giuliani wurde
angesichts seiner Leistungen beim Europe Cup ins Team für das Winmau World
Masters einberufen.
Nun kam es also zu den
Finalspielen. Den Zusehern wurde hier großer Sport geboten. Die Leistungen in
den Finalspielen standen jenen im Erwachsenenbereich um nichts, oder kaum etwas
nach.
Die Ergebnisse:
Mädchen Doppel
1.
Gallagher
/ Eaves England
2.
Gregersen
/ Bendorff Dänemark
3.
Timmermann
/ Schulze Deutschland
3.
Jansen
/ Frauenfelder Niederlande
Mädchen Einzel
1.
Casey
Gallagher England
2.
Anna-Maria
Schulze Deutschland
3.
Natascha
Eaves England
3.
Bauwke
Verreydt Belgien
9.
Samantha
Lee Ostry Österreich
Burschen Doppel
1. Wester / Roelofs Niederlande
2. Gallagher / Sinclair Irland
3. Kovacs / Borbenyi Ungarn
3. Dane / Topp Deutschland
1. Wester / Roelofs Niederlande
2. Gallagher / Sinclair Irland
3. Kovacs / Borbenyi Ungarn
3. Dane / Topp Deutschland
Burschen Einzel
1. Quin Wester Niederlande
2. Casper Rasmussen Dänemark
3. Franko Antonio Giuliani Österreich
3. Colin Roelofs Niederlande
5. Fredi Gsellmann Österreich
1. Quin Wester Niederlande
2. Casper Rasmussen Dänemark
3. Franko Antonio Giuliani Österreich
3. Colin Roelofs Niederlande
5. Fredi Gsellmann Österreich
Burschen Teambewerb
1. Niederlande
2. Deutschland
3. Dänemark
3. Wales
1. Niederlande
2. Deutschland
3. Dänemark
3. Wales
Gesamtwertung Mädchen
1. England 71
2. Germany 36
3. Denmark 27
4. Netherlands 24
4. Belgium 24
6. Russia 23
7. Sweden 18
8. Turkey 15
8. Hungary 15
10. Wales 13
11. Scotland 10
12. Austria 9
1. England 71
2. Germany 36
3. Denmark 27
4. Netherlands 24
4. Belgium 24
6. Russia 23
7. Sweden 18
8. Turkey 15
8. Hungary 15
10. Wales 13
11. Scotland 10
12. Austria 9
13.
Norway
8
14.
Ireland
3
Gesamtwertung Burschen
1. Netherlands 153
1. Netherlands 153
2.
Germany
85
3.
Denmark 62
4.
Ireland 58
5.
Russia 52
6.
Wales 37
7.
Belgium 36
8.
Scotland
35
9.
England
32
10.
Austria
25
11.
Hungary 23
12.
Sweden
14
13.
Norway
6
14.
Turkey 0
Am Abend kam es dann
zur Siegesfeier. Auch hier sparte der Veranstalter nicht an Aufwand. Durch
einen heftigen Regenschauer verzögerte sich die Siegerehrung zwar um rund eine
Stunde, aber dann hatte der Wettergott ein Einsehen und verpatzte den Ungarn
nicht ihre schöne Feier. Im Garten des Hotels, direkt am Ufer des Plattensees
war eine Bühne mit Siegertreppchen aufgebaut. Hier wurden alle Siegerinnen und
Sieger der Bewerbe gebührend geehrt. Mitten darunter auch unser Franko Giuliani
für seinen dritten Platz im Burscheneinzel.
Am Ende der
Zeremonie erhielten England bei den Mädchen und die Niederlande bei den Burschen
den Wanderpokal für den Europe Cup Sieg in der Gesamtwertung. Anschließend
wurden noch alle Mitarbeiter geehrt. Nun war auch der große Moment für die
Delegation unseres Verbandes gekommen. Die offizielle Flagge der World Darts
Federation für den Europe Cup Youth wurde vom Veranstalter 2013 an den
Veranstalter 2014 übergeben. Mit großer Freude übernahmen unser Präsident
Wolfgang Winkler und unsere Auslandsreferentin Gerlinde Hristovski dieses
Symbol. Wir alle freuen uns auf den Europe Cup Youth 2014 in Wien.
Nach einem
wunderbaren Feuerwerk durfte gegessen und gefeiert werden. Mit Kesselgulasch
und Zigeunerspieß, mit Palatschinken und Diskothek ging es in eine lange Nacht
des Feierns.
Unser Team
beteiligte sich wieder sehr aktiv an diesem Völkerverbindenden Event und
verbreitete auch wieder gute Laune und tolle Stimmung im gesamten Hotelbereich.
Ob Irland oder
Deutschland, ob Schottland oder Ungarn, überall haben wir alte und neue
Freunde.
Am Sonntag stand
dann die gesplittete Heimreise am Programm. Dank des Besuchs der Familie
Gsellmann und von Rowby-John Rodriguez teilte sich das Team nun auf noch mehr
Autos auf. Am wichtigsten ist -> es hat uns allen sehr viel Spaß gemacht und
alle sind wieder gesund daheim.
Gratulation dem
ungarischen Veranstalter. Das Dartsfest für die Jugend war toll organisiert und
alles ist nahezu perfekt abgelaufen.
Bis nächstes Jahr in
Wien.
Euer Gery Michal
Team Austria Youth
bei der Eröffnungszeremonie
v.l.n.r.: Samantha
Lee Ostry, Selina Rechberger, Marco Haban, Rusty-Jake Rodriguez, Fredi
Gsellmann, Manuel Rechberger, Franko Antonio Giuliani, Gerald Michal
Die Teams beim
Marsch zur Eröffnung, Österreich voran
Hotel Via. Der
Wohnort für die Teams während des ECY 2013
Die Sambadrummer von
Boombatucad lieferten eine tolle Show bei der Eröffnungsfeier
Halbfinale der
Burschen. Im Vordergrund der spätere Champion Qin Wester. Im Hintergrund kämpft
unser Franko Giuliani mit Casper Rasmussen um den Finaleinzug
Die Champions im
Einzel: Quin Wester und Casey Gallagher
Siegerbild der
Mädchen. 1. England, 2. Deutschland, 3. Dänemark
Siegerbild der
Burschen. 1. Niederlande, 2. Deutschland, 3. Dänemark
Unser Präsident
Wolfgang Winkler sichtlich erfreut bei der symbolischen Übergabe der
offiziellen Flagge des WDF Europe Cup Youth
Unsere
Auslandsreferentin Gerlinde Hristovski kündigt den ECY 2014 in Wien an
Feuerwerk am Ende